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HEIDENHEIM.

Beim Fußball im Volksparkstadion war sie heut, die Frau Sommerhoff. Mega entspannt geparkt auf dem Parkplatz ROT, besuchte ich auf Einladung wertvoller Kooperation einen Volkssport, der mir fremd ist und den ich zu gerne in Vergangenheit lächerlich machte. Nicht, weil ich den Sport bekloppt finde, sondern eher den Fanatismus oder auch die Ablenkung dahinter kritisierte.

 

Nun war ich jedoch selbst mal dabei und mittendrin, bekam leckeres Essen, beobachtete das Treiben vor und im Stadion, vor allem aber die Spieler. Ich lernte wundervolle Menschen kennen, führte sehr interessante Gespräche und muss sagen es hat mir gefallen.

 

Ich bin beim nächsten Mal sehr gerne wieder dabei. 

 

Da ich keine Fußballkennerin bin, schaute ich vor allem auf die roten Trikots. Obwohl die Nordtribüne bebte – als gäbe es nur den HSV, mit beeindruckender Leidenschaft und unermüdlichem Gleichklang schwenkten die Fans ihre Fahnen, sangen, tanzten und trugen das Team mit voller Inbrunst durch die Partie.

 

Eine ganze Stadionseite pulsierte während des Spiels - ein mitreißendes Schauspiel aus Hingabe und Stolz.

 

Trotz dieser überwältigenden Kulisse präsentierte sich die Mannschaft in Rot durchaus respektabel. Zwar hatte ich stellenweise das Gefühl, dass nicht jeder Moment mit voller Konsequenz ausgespielt wurde – aber wer bin ich, das zu beurteilen? Die Atmosphäre jedenfalls war elektrisierend und auch in mir bewegten sich emotionale Aufhänger, die in manchen Momenten aus mir heraus wollten, ich jedoch unter Kontrolle behielt. 

 

Ganz ehrlich: Ein Teil von mir hoffte, dass Heidenheim das Spiel für sich entscheidet. Es war kein kalkulierter Wunsch, sondern ein leiser Impuls – ein Bauchgefühl. Der Verein, offiziell gegründet im Jahr 2007, trägt eine Geschichte, die bis ins Jahr 1846 zurückreicht. Sein Aufstieg in die 2. Bundesliga zur Saison 2013/2014 war kein Produkt großer Investoren oder spektakulärer Transfers, sondern das Ergebnis von Beharrlichkeit, regionaler Verwurzelung und einer bemerkenswerten Kontinuität.

 

Heidenheim verkörpert jene Werte, die im modernen Fußball oft verloren gehen: Bodenständigkeit, Geduld und organisches Wachstum. Diese Geschichte wurde mir vor Ort nähergebracht – mitten im emotionalen Rausch eines HSV-Spiels, und doch mit ehrlicher Ehrfurcht. Genau so etwas fasziniert mich. Sie erzählen nicht nur von Erfolgen, sondern von Haltung.

 

Danke nochmal, liebe Kooperation, für diesen Nachmittag, den besonderen Einblick in jeglicher Hinsicht und bis bald.

 

Daniela Sommerhoff