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UNTERRICHT.

Was ist eigentlich im 18. Jahrhundert, vor 200 Jahren, so passiert. 

 

Benenne ich doch zuerst das hübsche Großbritannien.

 

Großbritannien spielte im 18. Jahrhundert eine zentrale geopolitische Rolle und entwickelte sich zu einer der führenden Weltmächte. Die Epoche war geprägt von imperialer Expansion. Großbritannien baute sein Kolonialreich massiv aus, insbesondere in Nordamerika, der Karibik, Indien und später in Australien. Vorher allerdings vereinte “Der Act of Union 1707” das vereinte England und Schottland zu Großbritannien, was die geopolitische Schlagkraft weiter erhöhte. Grundlage war jedoch erstmal ein Krieg untereinander.

 

Wen haben wir da noch. Frankreich.

 

Frankreich war in mehrere große Kriege verwickelt, wie der österreichische Erbfolgekrieg (1740–1748) oder der siebenjährige Krieg (1756–1763), an dem Frankreich viele Kolonien, darunter Kanada und Teile Indiens, an Großbritannien verlor.

 

Huch. Das tat bestimmt weh. 

 

Welche Rolle spielte im 18. Jahrhundert Deutschland

 

Gar keine. Denn Deutschland gab es noch nicht.

 

Stattdessen war das Gebiet des heutigen Deutschlands ein politisch zersplittertes Mosaiksteinchen aus über 300 souveränen Territorien innerhalb des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. 

 

Das Heilige Römische Reich.

 

Das Heilige Römische Reich war im 18. Jahrhundert kein aktiver geopolitischer Akteur, aber ein entscheidender Raum, in dem die Rivalität zwischen Großbritannien und Frankreich ausgetragen wurde. Über Österreich und Preußen sowie durch seine territoriale Zersplitterung war das Reich Teil der europäischen Machtbalance, ohne selbst eine einheitliche Rolle zu spielen.

 

DER DIPLOMATISCHE FLICKENTEPPICH.

 

Amerika, so wie wir es heute kennen, als “HELDENKONTINENT” ist der sogenannte Flickenteppich. 

 

Kolumbus, auf der Suche nach Indien, verirrte sich ein wenig, um 14-Hundert, der italienische Seefahrer Vespucci um 15-Hundert, gab, nach Erkenntnis einen neuen Kontinent entdeckt zu haben, diesem einen Namen, bis er kurze Zeit später sogar von einem deutschen Kartografen Waldseemüller auf eine Weltkarte gekritzelt wurde. 

 

Die Kolonialisierung dort um 16-Hundert erfolgte durch eine englische Siedlung, die vorsorglich alles dort Befindliche und in Menschengestalt in Ureinwohnerschaft lebende, erst einmal niedermetzelten, bevor sie eine Gründung vornehmen konnten.

 

Ab diesem Zeitpunkt begann die systematische Besiedlung durch europäische Mächte, insbesondere England, Frankreich und Spanien.

 

Spanien. 

 

Eine einst Bourbonen-Dynastie, also in Abstammung Frankreichs, befand sich ebenso ständig im Krieg. Der Enkel des französischen Köngs XIV. wurde dann irgendwann mal als König von Spanien ernannt. Was ein Glück - in diesen Vetternwirtschaften. Mir ist nur ein wenig schlecht, aber macht ja nix. Er verlor ebenfalls durch Krieg im europäischen Raum wichtige Besitztümer an Österreich oder Großbritannien.

 

Gleichzeitig, nur ganz anderswo, war das Gebiet des heutigen Russland Teil des Russischen Zarenreichs, das sich in dieser Zeit zu einer europäischen Großmacht entwickelte. Peter der Große gründete das “Fenster nach Europa” und Katharina setzte die Reformpolitik durch. Förderung der Bildung und Wissenschaft sowie die europäische Aufklärung standen ganz weit oben auf der Liste. Russland dehnte sich massiv aus, besonders in den Gebieten im Ostseeraum, Polen, der Krim oder Sibirien. Das Reich wurde zur größten Landmacht Europas.

 

Die Geldpolitik war im 18. Jahrhundert noch kein zentral gesteuertes Instrument, wie heute. Es gab keine Zentralbanken im modernen Sinne. Dennoch wirkten verschiedene Treiber und Akteure, die die geldpolitische Entwicklung maßgeblich beeinflussten. 

 

Im 18. Jahrhundert war die Geldpolitik eher ein Machtinstrument der Fürsten, ein Handelswerkzeug der Banken, welches die Wirtschaft immer mehr beschäftigte. Die Grundsteine für moderne Zentralbankpolitik und geldpolitische Steuerung wurden in dieser Zeit gelegt, aber noch nicht systematisch umgesetzt.

 

Erst im 19. Jahrhundert nahm die Geldpolitik institutionelle und systematische Formen an. Die Bank of England zum Beispiel, bereits gegründet 1694, im 19. Jahrhundert fähig zu geldpolitischen Funktionen, etwa durch die Einführung des Goldstandards (1844). Die Deutsche Reichsbank, gegründet 1876 gegründet unter der einheitlichen Währung Mark. Die Zentralbank Frankreichs, die Banque de France, wurde im Jahr 1800 gegründet – und zwar unter der Herrschaft von Napoleon Bonaparte.

 

Der Goldstandard wurde zur dominierenden Währungsordnung. England 1844, Deutschland 1873 nach dem Sieg über Frankreich, und andere Länder folgten. 

 

Trotz Golddeckung kam es zu Krisen, etwa durch Kriege oder Spekulationsblasen. Die Geldpolitik musste lernen, auf Inflation, Deflation und Liquiditätsengpässe zu reagieren.

 

Oder sagen wir, sie lernen immer noch.

 

Deutschland ging es vor 200 Jahren ziemlich gut, bis das Attentat von Sarajevo (28. Juni 1914) eintrat. Erzherzog Franz Ferdinand, der österreichisch-ungarische Thronfolger und seine Frau wurden ermordet. Und so kam es zum ersten Weltkrieg.

 

Langfristige Ursachen sind stets wichtig zu wissen. Europa war in zwei große Lager gespalten. Im sogenannten Dreibund: Deutschland, Österreich-Ungarn, Italien und Triple Entente: Frankreich, Russland, Großbritannien. Diese Bündnisse führten dazu, dass ein lokaler Konflikt rasch zum Flächenbrand wurde.

 

Militarismus und Wettrüsten waren damals schon unter kleinen Jungs sowie in Familien beliebt.

 

Der Imperialismus tat sein Übriges. Der Kampf um Kolonien und Einflusszonen, besonders in Afrika und Asien, schürte Spannungen zwischen den Großmächten, bis in den Balkan. Der Balkan, ein Pulverfass, zwischen Konkurrenz und Einfluss. 

 

Der Erste Weltkrieg war das Ergebnis eines komplexen geopolitischen Systems, das durch ein einzelnes Attentat zum Einsturz gebracht wurde. Die Verantwortung liegt bei mehreren Akteuren. 

 

So auch heute. 2020 bis -- Ende offen.

 

Um auch noch den damalig obdachlosen, gescheiterten Künstler zu benennen, der zu gerne als Bösewicht für den zweiten Weltkrieg benannt wird, empfehle ich den oberen Text nochmal genau zu lesen. 

 

Adolfchen, noch so ein Junge, inszenierte sich in den 1930er-Jahren als Friedenspolitiker, um Misstrauen zu zerstreuen und Zeit für die Aufrüstung zu gewinnen. In Wirklichkeit bereitete er systematisch einen Krieg vor. Er hatte seine Verbindungen, die es ihm ermöglichten, diesen Weg einzuschlagen. 

 

Das war ganz sicher nicht er selbst, sondern hingen ihm ganz andere Kräfte im Nacken, die ihn dazu aufforderten.

 

Ist man ein kleines Würstchen, ein sogenannter “Drei-Käse-Hoch”, mit gleichzeitigem Hang zur Rhetorik in harten Zeiten wirtschaftlicher Depression, war er wohl ein leichtes Instrument, welches schnell zu finden war.

 

Mich nervt zunehmend die Einfältigkeit von Menschen, die einfach nur Geschichtsbücher lesen, vielleicht mal etwas aufgeschnappt haben - schlimmstenfalls in der Schule im Unterricht, was noch in Bruchteilen im Gehirn hängen geblieben ist -, ohne nachzudenken.

 

Schaut euch um. Fällt euch etwas auf?

 

"Machtgetriebene Jungs und Anhängsel, die sich zu gerne kaufen lassen, um ihren Tribut zu feiern, ist keine Weltneuheit. Sie gibt es heute noch!"

 

Daniela Sommerhoff