
Ich feiere die Menschen, die auf höchstem Niveau in ihrer Qualifikation endlich Tacheles reden. Besonders was die geopolitische Lage aktuell betrifft, was Europa damit zu tun hat und welche geschichtlichen Aspekte und Zahnräder dahinter stehen.
Geschichte ist kein verstaubtes Archiv, sondern ein hochaktuelles Werkzeug, das uns hilft, die Welt von heute besser zu begreifen.
Zu viele Menschen ignorieren das Weltgeschehen. Es ist ihnen zu anstrengend oder aber glauben sie, sowieso nichts daran ändern zu können.
Globale Dynamiken entstehen durch die historische Prägung und haben viele heutige Territorialstreitigkeiten, z. B. in der Ukraine oder im Nahen Osten, tiefe historische Wurzeln. Wirtschaftliche Ungleichheiten und geopolitische Spannungen zwischen Ländern des Globalen Nordens und Südens sind oft Folgen kolonialer Ausbeutung.
Mit dem gewissen Rückblick können wir Muster erkennen und zukünftige Fehler vermeiden.
Die Finanzkrise 2008 oder auch die damalige Hyperinflation in der Weimarer Republik zeigen, wie exzessives Spekulieren oder falsche Geldpolitik ganze Volkswirtschaften destabilisieren können. Die Volkswirtschaft wiederum hat erhebliche Auswirkungen auf die Finanzwelt, wenn sie gestört wird. Sämtliche Assetklassen werden in Mitleidenschaft gezogen, somit auch eigenes Portemonnaie, wenn man nicht aufpasst und nicht reagiert. Darüber hinaus wird die Geldanlage in Masse mit billigen Lösungen benutzt, damit Gelder in falsche Rachen fließen.
Machtverschiebungen. Geschichte lehrt auch das. Der Aufstieg und Fall von Imperien, wie Rom oder Großbritannien zum Beispiel lehren, dass keine Macht ewig stabil bleibt. Nicht unwichtig mit Blick auf das heutige China, die USA oder Russland.
Kultur & Ideologien gehören auch dazu. Ist zudem ein Systemverständnis vorhanden, also ob Demokratie, Autoritarismus oder Kapitalismus, lassen sich Entwicklungen und Kritik besser einordnen, wenn man ihre Ursprünge kennt. Vor allem aber entwickelt man damit ein klares Bild der Zukunft.
Der weltweite Handel basiert oft auf alten Verbindungen, zum Beispiel die Seidenstraße zwischen China und Europa oder die historische Abhängigkeit vom Rohstoffhandel. Europa war über Jahrhunderte hinweg stark vom internationalen Rohstoffhandel abhängig – und diese Abhängigkeiten haben die geopolitische und wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich geprägt.
Und nun ist Europa seit den 2000er Jahren stark abhängig von China, das z. B. über 80 % der weltweiten Produktion von Germanium, Gallium und Seltenen Erden kontrolliert. Diese Rohstoffe sind essenziell für gewollte, zukünftige wirtschaftliche Maßnahmen, was die geopolitischen Spannungen noch verstärkt. Europas wirtschaftliche Stärke war stets eng mit dem Zugang zu Rohstoffen verknüpft.
Genau diese Abhängigkeit wird nun erneut ausgespielt und ausgenutzt.
"Wer Geschichte versteht, erkennt, dass aktuelle Ereignisse kein Zufall sind und findet somit den Weg zur richtigen Geldanlage."
Daniela Sommerhoff