
"Grüß Gott!"
Eine Begrüßung, die bis heute in Bayern und Österreich gebräuchlich ist und ihren Ursprung in der Religion hat.
Sinnbildlich empfinde ich es amüsant, stelle ich mir Menschen vor, wie sie sich am Bankschalter, um Geld einzuzahlen mit "Grüß Gott!" begrüßen.
Da frage ich mich schon, ob dieser Urvater es so toll findet, was wir Menschen auf seiner geliebten Erdkugel, genannt Paradies, so anstellen, während er uns von Oben beobachtet.
Gut aufgehoben und sicher fühlen wir uns bei den Banken. "Vor allem sind die Mitarbeiter dort immer so freundlich.", so sagte sogar meine Oma damals schon, obwohl freche Möwen an der Küste über ihrem Kopf flogen und ihr etwas Anderes ins Ohr versuchten zu kreischen. Sie freute sich, wie alle Anderen, über den ihr gutgeschriebenen Zins, der auf ihren Verdienst gezahlt wurde und monatlich auf den Kontoauszügen zu sehen war.
Erfolg wird also nach einem Zins auf eine Zahl bemessen und nennt sich dann Gewinn.
Konventionell, sachlich, logisch und rational empfinden wir uns dabei. "Sparen ist wichtig!" "Immerhin wurde uns das mal so beigebracht." "Das macht man eben so." "Es wurde schon immer so gehandhabt und funktioniert es." PUNKT.
Obwohl, es genau das Gegenteil ist, nämlich gleichgültig, abstrakt, unsachlich, unlogisch und total irrational. Ebenso Punkt.
Sämtlichem Geld im Sinne, wie wir es kennen, fehlt nämlich die Deckung. Heute mehr, denn je. Der Mensch bindet sich somit ganz freiwillig an einen Glauben und legt sich damit in Ketten, nur um weiterhin im herkömmlichen Denkmuster gefangen zu bleiben, weil es sich bequem anfühlt.
Vergangenheitswerte sind die Formel. Der Rückspiegel. Die Wiederholung.
Mit Blick auf das schlichte Tagesgeld lässt es sich ganz einfach beschreiben, welches in einer Zeit von 2016 bis 2022 in Nullzinsphase weh tat, jedoch seit darauffolgender Zinserhöhung wieder vollkommen attraktiv erscheint. So, als käme die "gute, alte Zeit" zurück. "War da was oder habe ich es nur geträumt?"
Wir balancieren super gerne auf einer Bilanz, als wäre es ein Seil und wir Alle ausgebildete "Ballerina´s".
In Nullzinsphase kauften wir Kredite, als gäbe es kein Morgen mehr, liehen uns Geld von der Bank, "denn günstiger ging es kaum", um dieses geliehene Geld dann in einen Sachwert zu wandeln. Wir wollen ja Vermögen aufbauen, so heißt es.
Das Ziel der Kreditaufnahme ist also Vermögen aufzubauen. Weil, die Banken so nett sind und uns diesen Vermögensaufbau ermöglichen, zahlen wir dafür sogar ebenso gerne einen Zins und gönnen den Vermittlern obenauf eine Courtage. Die, "dem Schöpfer", Dienenden, sollen ja für diese wohlwollende Geste auch etwas davon haben.
Nur einen Hauch über den Nullzins gelandet, ist sogar das Tagesgeld wieder attraktiv. Wir kaufen damit gleichzeitig und bestenfalls sogar noch ganz freiwillig weitere Schuld ein. Wir kaufen Staatsanleihen, die vom Staat an die Zentralbanken verkauft werden, auf Knopfdruck genau diese Anleihen an die Banken weiter reichen, ohne Sicherheit und ohne Deckung, damit weiterhin Kredite vergeben werden können. Es wird sozusagen ein Krug aus dem Nichts gefüllt. Der Mensch soll ja im Konsum, im Vertrauen und in kurzfristiger Befriedigung bleiben, um die Wirtschaft anzuheizen und mit Zins das schwarze Schuldenloch des Staates wieder auffüllen.
Steuern, Inflation und die Finanzierung anderer Länder sind noch nicht mal mit einberechnet.
Wir werden mit einer Einzahlung, der schwarzen Zahl auf dem Kontoauszug, sogar Gläubiger und Schuldner zugleich und erhalten einen süßen Zins für die Rückzahlung an den Staat und für das gute Gefühl sogar einen Vertrag, genannt Einlagensicherung, der einen Teil des Kaufs "für alle Fälle" absichert. Diesen Vertrag der Sicherung schreibt allerdings nicht der Staat, sondern ein Bankenverband, der keine Sicherheiten hat, denn die Sicherheit ist und bleibt der Einzahler, der Investierende, der Sparer.
Zusammengefasst: Wir gehen arbeiten, erhalten einen Verdienst aus Fähigkeit und Fertigkeit, erhalten vielleicht noch ein Glückserbe und wandeln diesen Verdienst eigenen Da-Seins in eine Schuld um.
Reines Bilanzierungswesen.
Weiterhin denken wir: "Gold ist aber sicher."
Immerhin ist es ein Rohstoff, zudem knapp, aufwendig im Abbau und in der Schürfung (Produktion). Glitzern kann es nach dem Produktionsprozess auch noch. Es ist beliebt, wertet auf und strahlt Macht aus. "Spätestens mit Gold habe ich es geschafft.", denken wir. "Gold war immerhin auch mal die Deckung von Banken.", denken wir weiter. "Und brüsten sich sämtliche Staaten in Phasen geopolitischer Unruhen sogar noch damit."
Als Alternative zu gerne gewählt, als eigenständige Währung anerkannt und besonders heute in Wertsteigerung antizyklisch zu anderen Assets interessant und darüber hinaus auch noch ein Inflationskiller.
Was will man mehr.
Frühere Steinschläge aus dem All, genannt Meteoriten, haben vor langer, langer Zeit nur partiell stattgefunden. Vom Menschen entdeckt, für wertvoll empfunden, weil so anders, als das, was ein Gehirn Mensch bisher auf der Erde gesehen hat, sich zu Eigen gemacht, damit geschmückt und die Unterdrückung konnte beginnen.
Auch dieser Schein funktionierte damals, wie noch heute.
Erschaffen kann man damit jedoch nichts, außer eine Halskette, einen Ring, eine Uhr oder einen Wasserhahn.
"Warum ändern, was schon immer funktionierte?"
Wir denken: "Na und?" "Ist doch super." "Zins ist Zins." "Wert ist Wert." "Gewinn ist Gewinn."
Ist es wahrhaft der Fall?
Ob Banknote, die digitale Zahl, die Immobilie oder auch Gold. Alles ist und bleibt angreifbar.
Eine Entscheidung, die Jeder für sich Selbst zu treffen hat.
"Grüß Gott!" - ein alter Ausruf. Ich sage: "MOIN!"
Daniela Sommerhoff