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LUSTIGE WELT.

Auf einmal gibt es wieder Zinsen und die sich zu gerne in Sicherheit wähnenden Deutschen parken ihr Vermögen wieder auf dem Tages- oder Festgeld.

 

Warum ist das so.

 

Banken gelten in den Köpfen vieler Menschen als sicherer Hafen und als ein solider Partner. "Wo denn sonst mein Geld unterbringen, wenn nicht in den Institutionen, die man kennt - dort, wo die Mitarbeiter(innen) gestriegelt und gebügelt in ihrem Auftritt glänzen und ganz besonders intellektuell wirken." "Dort, in der mir die Einlagensicherung garantiert, dass ich eine Zahl auf meinem Konto habe."

 

Wir kennen den Zustand Zinsen auf ein Guthaben zu erhalten nicht mehr - viel zu lange Zeit glänzte der Nullzins - die Doppelnull und zuletzt der Strafzins, der viele Einleger erstaunen und verärgern ließ. Aber jetzt - jetzt ist der liebe Zins wieder da und die Welt ist wieder in Ordnung. Genauso wie die vermittelte Gefahr 2020 im Jahre 2023 vollkommen vergessen ist und sich heute auf die Gefahr eines neuen Weltkrieges beschränkt und konzentriert, wird nach wie vor auch in Sachen Geldanlage gehandelt.

 

Strategie als Führung wird akzeptiert, Logik nicht so wirklich. 

 

In Strategie wird entweder Angst geschürt, um eine Herde zu treiben oder im Zaum zu halten oder wird in Strategie ein gutes Gefühl vermittelt, um Vertrauen zu erhalten. Das gedankliche Ergebnis ist:  

 

"Es war eben eine Krise. "Die Welt ging schon des Öfteren durch Krisen." "Danach war alles wie vorher." oder "Naja, der Strafzins war ja auch kein Wunder." "Die Pandemiezeit war nun mal ein Ausnahmezustand und der Staat beziehungsweise die Banken haben mit jeder Menge Fördergelder unterstützt." "Wie nett ist das denn!" "Ein vorübergehender Ausgleich ist daher ganz normal." oder "Ist ja auch kein Wunder, dass die Welt schief hängt." "Der böse Wolf ist Schuld und fabriziert erneuten Unsinn und will alle Geißlein fressen." oder "Mir egal, alles ganz egal." "Wichtig ist, dass sich jetzt alles erholt und ich wieder Zinsen bei den mir zugewandten Institutionen erhalte." 

 

Während die Menschen nun wie eh und je brav ihre Gelder in die Banken tragen, freuen sich diese lieben, zugewandten Institutionen über die Einlagen, denn so können sie wie von Zauberhand schön ihre Rücklagen bilden beziehungsweise bei der Bundesaufsicht für Finanzen ihren Prüfungsbericht vorlegen, der mitteilt: "Alles supidupi." 

 

Dass Einlagen bei der Bank kein sicherer Hafen ist, dass Privatpersonen so wie Unternehmen mit der Habenseite nur die Waage der Bilanz halten, auf der anderen Seite jedoch Unternehmen still und leise die Grätsche machen, Darlehen nicht mehr getilgt werden können und somit auch Banken mitreißen könnten, bemerkt kaum jemand. Weiterhin machen die Banken kaum mehr Umsatz mit neuen Darlehen, sprich die Vermittlung derer ist immens eingebrochen. Ebenso sind auch Darlehen im Immobiliensektor im Rückwärtsgang, bringt somit auch für Banken nicht mehr den Nutzen, wie noch vor ein paar Jahren, als die Welt noch eine rosa Bubble war. 

 

Hauptsache das Tages- & Festgeld funktioniert wieder - das attraktive Geschäft, welches in Anleihen investiert ist. 

Anleihen - das Phänomen Zins. Das Phänomen mit der überdimensionalen Überschuldung sämtlicher Staatshaushalte. 

 

Wusstet ihr, dass Anleihen nicht in den Bilanzen abgebildet sind, also nicht abgeschrieben werden müssen, sondern nur auf ihre Fälligkeit warten?

 

Wichtig ist und bleibt für den Anleger jedoch das PLUS - der offensichtliche Gewinn, was kein Gewinn, sondern nur ein Zins ist. Je nach Bank zwischen 2 bis 4 %, den es zu ergattern gibt. Auch die Inflation wird dabei ignoriert und nicht mit eingerechnet. "Aber die Inflation ist in 2024 auch wieder unter Kontrolle." "Alles wird gut.", denkt der Mensch. 

 

Dass sich die Inflation in Zeiten eingefahrener, eingestampfter Produktionen jedoch gar nicht auf normalem, natürlichem Wege erholen kann, ist auch egal. Die Zentralbank macht das schon. 

 

Zinsen sind somit nur ein vorübergehendes Phänomen, werden in absehbarer Zeit wieder gesenkt! Allerdings ist die Fälligkeit in Festgeldern dann noch nicht vorüber, sprich die Einlagen stecken fest und sind gebunden!

 

Nur mal angenommen, Menschen erkennen wie Geldanlage funktioniert und erkennen die Unterschiede zwischen Selbstwert und Manipulation. Was würde dann mit den Bilanzen von Banken passieren? Würden abgezogene Gelder auf der Habenseite abgeschrieben, die keinen echten Wert verzeichnen, sondern nur Zahlen - - oder sagen wir Anleihen, die nur eine Schuld verschreiben. Was passiert dann?

 

"Egal - das passiert eh nicht, denn dann würde sich der Mensch ja FÜR SICH SELBST entscheiden und gegen Manipulation."

 

Lustige Welt. 

 

Daniela Sommerhoff