"Unser Wirtschaftssystem lebt von fremden Ressourcen. Alles wird zu Geld gemacht. Die neu entstehenden regenerativen Genossenschaften leben ganz andere Werte. Und sie finden Wege, damit Wirtschaft zu gestalten!"
Thomas Hann spricht und beginnt mit der Neugeburt einer überarbeiteten regenerativen Genossenschaft.
Der wichtigste Unterschied zu einer konventionellen Genossenschaft ist, dass bei der regenerativen Genossenschaft auch der Gewinn maximiert wird. Er wird nur anders beschrieben. In der Beschreibung des Gewinns zeigt sich die Identität der Gemeinschaft.
Das Hauptaugenmerk dieser Unternehmensform liegt in der Verbundenheit untereinander, die der sozialen Kontakte und die der natürlichen Umgebung. Finanzielle Gewinne sind natürlich ebenso wichtig, doch nicht der Fokus allein. Primär wird mit dieser Unternehmensform für lokale Sicherheit und einem harmonischen Miteinander gesorgt, diese jeden einzelnen Menschen mit individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten einbinden.
Dabei geht es nicht darum ein bestehendes System zu zerstören, sondern es eher zu hinterfragen und sich freiwillig entscheiden zu können, welche Werte man teilt und zukünftig leben will.
Die Frage lautet somit:
"Was wollen wir eigentlich wirtschaftlich erreichen?" "Wollen wir uns wirklich immer wieder unterordnen und immer mehr isolieren?" Oder wollen wir den Menschen vor Ort unterstützen, wie zum Beispiel unsere Handwerker, Landwirte oder den Bäcker?" - deren Brote definitiv besser schmecken, als ein abgepacktes Massenprodukt!"
Sicher macht es erstmal den Anschein, als wäre dies ein Schritt gegen die Industrie. In manchen Bereichen ist es das vielleicht auch. Doch bekämpft nicht der Mensch und deren eigene Entscheidung hin zur regenerativen Genossenschaft die Industrie, sondern erledigen dies bereits ganz andere Kräfte. Weiterhin sollte man sich bewusst werden, dass die Interessen hin zum Menschen und der Natur oft keine Rolle spielen, sondern das Hauptziel einzig und allein der Profit ist. Alles was wir bisher beobachten und erleben durften, beantwortet auf den verschiedensten Ebenen - geopolitisch, geldpolitisch, ökonomisch und ökologisch - bereits sämtliche und verständliche Skepsis.
Die regenerative Genossenschaft will im Grunde nur eine Brücke bauen - hin zu lebensdienlichen Verhaltensweisen, hin zu einem lebensdienlichen Miteinander, hin zu einem lebensdienlichen Sein eines einzelnen Menschen in Gemeinschaft vor Ort und hin zu Investitionen in Alternativen lebensdienlicher Produkte, die wahrhafte Sicherheit, ein würdevolles Leben und echte Gesundheit versprechen.
Daniela Sommerhoff