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ÜBERSPANNUNG.

“Ich habe da etwas gelesen.” Oder soll ich sagen: “Hä, das habe ich selbst schon geschrieben, sogar schon gesagt.” Oder ich reagiere einfach mit: “Fieber”.

 

Der Titel des Lesewerks #Wirtschaftswoche heißt: “Wir sollten uns mittelfristig auf neue Schuldenkrisen vorbereiten.” Malte Fischer, den man wirklich noch lesen kann in diesem ganzen Wust von Informationen, fasste vor einer Woche ein Interview mit dem Princeton-Ökonomen Markus Brunnermeier über die Rolle einer Finanzkrise, ihre Fehler und die Konsequenzen zusammen.

Dieser Herr Brunnermeier berichtete übrigens auch schon mal über die Resilienz einer Gesellschaft. (Nebensatz)

 

Nach Ansicht Brunnermeiers, so schreibt Fischer, hat die EZB in der Finanz- und Eurokrise die Rolle des Ausputzers für die Regierungen übernommen. Der Bogen wurde einst überspannt, als die Notenbank damals, vor vielen, vielen Jahren den Leitzins unter null Prozent drückte und riesige Anleihekaufprogramme vornahm - so heißt es.

 

Der größte Fehler habe jedoch darin bestanden, dass die Bankenaufsicht damals, vor vielen, vielen Jahren unterentwickelt und die Durchgriffsrechte der nationalen Aufseher nicht umfassend genug waren. Auch heute seien die Banken ein fragiles Element der europäischen Finanzarchitektur. Sie halten nämlich große Bestände an Staatsanleihen in ihren Bilanzen, ohne diese durch Eigenkapital als Verlustausgleichspotenzial zu unterlegen. 

 

Aus diesem Grunde fordert der Herr Brunnermeier nun die Banken zur Verpflichtung für die Ausfallrisiken aus Staatsanleihen ausreichend Eigenkapital vorzuhalten. Banken sollten ihre Gewinne bestenfalls einbehalten und ins Eigenkapital zurück legen, statt sie in Dividenden auszuschütten…

 

“Na nu, na na…”, denke ich da. 

 

Eigenkapital der Banken und Ausschüttung von Dividenden. 

 

Wer sorgt denn für das buchhalterische “Gleichgewicht” von Banken?

Dividenden. Haben Banken "Dividenden"?

 

Es folgt sofort ein weiterer Gedanke hin zur “Einlagensicherung”.

 

Wer sichert die Einlagen von Sparern?

Gibt es da draußen irgendjemanden, der oder die garantieren kann, dass die Einlagen durch Substanz im Wert von 100.000 EUR pro Kopf bei welcher Bank auch immer gesichert sind? 

 

Frau Sommerhoff ist sowas von gespannt, vielleicht ist es aber auch nur Fieber.

 

Einen wunderschönen Sonntagabend gewünscht,

Daniela Sommerhoff

 

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