
Eigeninteresse ist total in Ordnung, wenn wir mit Köpfchen handeln und die richtigen Spezialisten an der Hand haben.
Im wahren Eigeninteresse macht man das, was man kann und legt Wert auf Kooperationen, die genau das Gleiche tun, um im Ergebnis voneinander zu profitieren. Dieses Grundprinzip beschreibt auch die Europäische Union oder der generelle globale Handel von Produkten oder von Geld.
Ein durch Fertigkeit entstandenes Produkt in Produktion verhilft somit dem Eigeninteresse eines Jeden, um davon zu profitieren, egal in welchem Segment und unterstützt wiederum eine eigene Fähigkeit grundlegend diese Fertigkeit zu erhalten, auszuleben, um damit ebenso ein dienliches Werkzeug für sich, der Familie oder das eines Landes zu sein.
Egal mit wem ich spreche, niemand glaubt mehr an Deutschland.
Deutschland wird sozusagen abgeschrieben, wie eine einst gekaufte Maschine in der Buchhaltung, die einen Zweck der Gewinnmaximierung erzielen sollte und heute nur noch über abgenutzte, verbogene und mit Rost bedeckte Zahnräder verfügt. Die Maschine ist kaputt, hat ihre Dienste geleistet, ist nicht mehr brauchbar und hat die planmäßige Nutzungsdauer der Abschreibung sogar schon lange überschritten.
Wir glauben somit auch nicht mehr an uns selbst.
Bleiben wir bei der Beschreibung eines Produkts:
Es wird keine neue Maschine angeschafft, obwohl “das Produkt” in Herstellung qualitativ hochwertig war und die Menschen vor Ort im Wohlstand leben ließ, sprich eine gute Lebensgrundlage ermöglichte. Stattdessen wird “das Produkt” heute in anderen Ländern hergestellt, damit die Menschen dort vor Ort gut leben, weil wir so nett und wohlgesinnt sind, so weltgewandt und wirtschaftlich denkende Überflieger.
Wir kaufen “das Produkt” nun also von anderswo ein, freuen uns über Zölle, über zu hohe Steuern, über weitere zu erwartende Steuern auf Kapitalerträge, wundern uns über Inflation, also die Geldentwertung und über eine abwertende Währung, schimpfen über Entlassungen, sprich fortschreitender Massenarbeitslosigkeit, stattfindender und steigender Insolvenzquoten von Unternehmen, zu hohen Energiekosten, ängstigen uns vor Einwanderung, voraussehbarer Unruhen, vor Krieg und vor Altersarmut, verursacht durch ein festgelegtes Umlageverfahren, einer sich öffnenden Schere namens Demographie und zu wenig getroffener, eigenständiger Vorsorge. Darüber hinaus kritisieren wir das Gesundheitssystem, das Bildungssystem, die Politik und geraten in eine deutsche Schockstarre.
Wir legen den Fokus lieber auf Quantität und auf Kostenersparnis, damit es sich für die neuen Maschinen in anderen Ländern lohnt.
In Zeiten der Deindustrialisierung, ausgelöst von mutigen Handelskriegern, was alles in Allem zu einer generellen Unsicherheit im eigenen Land sowie der EU führt, gerät der Mensch in die Angst und wandelt eigenes Geld in Gefriergut, in Werte, die als wertvoll deklariert den Geldwert erhalten sollen.
Unser Freund wurde somit Gold oder auch Silber, auch das Betongold, starre Immobilien oder neuartiges geglaubtes digitales Gold, genannt Bitcoin. Gefreut wird sich dann, wenn diese Anlageklassen auch noch im Preis steigt, somit der geglaubte Vermögensaufbau stattfindet. Wächst also das Gefriergut im Wert, weil es auf einen "roten Knopf" antizyklisch reagiert, wird gejubelt, ohne zu begreifen, dass ein starres Gut nicht wachsen kann, es sei denn man baut mit eigenen Händen in Produktion dem Gut noch ein Stockwerk obenauf oder schmilzt ein Metall wieder ein, um weitere Metalle hinzuzufügen, die dann eine größere Münze daher zaubern.
Als wäre dieser Nonsens noch nicht genug, transferieren wir unseren erarbeiteten Verdienst, unser Geld, sowie qualitativ hochwertige und ausgebildete Kräfte in andere Länder und tragen damit zu einem besseren Bruttoinlandsprodukt anderer Kontinente bei.
Vor und auf die eigenen Füße wird nicht geschaut.
Gesehen wird nur das Dollarzeichen in den Augen oder das günstige, neue Produkt, welches gar kein neues Produkt ist. Die eigene Kasse soll klingeln, um weiterhin gut und sicher im eigenen Land leben zu können.
Kann mich mal jemand kneifen?
Es scheint, als merken wir noch nicht einmal, dass wir selbst es sind, die den Schlamassel herbeiführen. Wir begreifen nicht, dass wir uns selbst zerstören, indem wir egoistisch blind nur eine Rendite eines Assets in den Fokus nehmen, um dann irgendwann festzustellen, dass sich mit dieser Verhaltensweise nicht der Investierende freut, sondern in erster Linie die Konzerne, andere Länder und auch Unternehmen, die weiter fortbestehen oder neu entstehen dürfen, nur eben nicht bei und somit auch nicht für uns - vor Ort - im eigenen Land.
Entweder tragen wir das Geld in die Rachen anderer Länder, parken es in vorhandene Schuld von Banken oder wir frieren es ein. Erschaffen wird nichts, eher gebunkert. Wir schimpfen auf die Politik, auf die Menschen, die noch nie etwas Wertvolles, Nachhaltiges und Sinnvolles zustande gebracht haben. Wir bekriegen uns lieber gegenseitig, verharren im Wettbewerb, bewundern und folgen komischen Gestalten, die aussehen, als hätten sie Macht. Was sie haben sind Geldgeber. Das wars.
Wir gehen Wege, weil sie schon immer funktionierten, denken wir.
Doch funktionieren diese Wege nicht, wie wir feststellen dürfen. Wir zerstören unsere Landwirtschaft, unsere tragfähigen Unternehmen, unsere Infrastruktur, unseren “alten Geist”, unsere Bildung, unsere Sprache, unsere Gesundheit, unseren Wohlstand, unseren wohlverdienten Lebensabend und unsere nächste Generation!
Warum?
Um darauf zu warten, bis es wieder aufgetaut werden kann, weil sich die Probleme mit der Zeit schon von allein lösen lassen?
Mit Sicherheit nicht.
Womit wir wieder beim Thema Sicherheit und Risiko wären. Bei der Theorie der Einstufung von Anlageklassen, der Risikoaffinität von Investierenden, dem Anlegerfragebogen in Finanzdienstleistung, dieser in der Praxis fein gegen den Menschen, gegen die Natur, gegen die Wirtschaft und gegen das Eigeninteresse umgesetzt wird. Einfach nur, damit eine radikale Grundsanierung umgangen werden kann.
“Das guckt sich weg.” oder “Ich weiß, dass es falsch ist, aber so geht es schneller.” oder “Ich muss hier zum Glück ja nicht wohnen.”, sind definitiv keine brauchbaren Lösungsansätze.
Daniela Sommerhoff