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TUNNELBLICK.

Mein Schnittpunkt in Gesprächen mit den verschiedensten Menschen zeigt in Kommunikation irgendwie gerade vermehrt auf den Kiez in der wunderschönen Hansestadt Hamburg.

 

Sei es über Kunden, weil deren Sohn im heutigen Zeitalter dort fleißig als Gastronom arbeitet und sich bereits ebenso auf die Zusammenarbeit mit mir freut oder sogar unser Gärtner, der heute ganz aktuell Altgeschichten bei einem Tässchen Kaffee erzählte, früher im Personenschutz unterwegs, und ich mich innerlich kringelig lachte, während er im Strudel der Redseligkeit Passagen erwähnte, die sich irgendwie bekannt anhörten und ich äußerst interessant fand. 

 

"Shit, bin ich alt und schon lange in dieser Stadt.", dachte ich auch. 

 

Warum ich das benenne ist ganz einfach mein Glaube, dass sämtliche Stationen und Begegnungen im Laufe des Lebens immer einen Sinn ergeben - irgendwann später, wenn es soweit ist.

 

Nichts anderes ist es in meinem beruflichen Werdegang oder auch meine Kindheitserfahrung, die mich in der damaligen DDR als Mädchen ganz anders prägte, als manch` Mädels, die ich erst im Jugendalter und später kennenlernte. 

 

Sprich, um die Einleitung abzukürzen: Ich bin ein sehr kommunikativer, freundlicher, zurückhaltender, hilfsbereiter und offener Mensch, auch, wenn es beim Lesen offenkundig nicht immer so scheint. Die sogenannten "Geheimnisse", vor allem die Erfahrung und das Wissen in sämtlichen Gebieten und Gefilden meiner heutigen Zeit im Paradies Welt, zeigen besonders im beruflichen Bereich meine eigene, individuelle "Schlussphase". 

 

Da sich sämtliche Kanäle für die Menschen geöffnet haben, um dem Geblubber in der Finanzwelt zu folgen, fühle ich mich nicht gestört oder angegriffen - eher andersherum -, sondern extrem genervt und aufgefordert mein wahres Wesen auszubuddeln, welches in früheren Zeiten Eier und Kartoffeln vom Balkon schmiss, sobald man mir so richtig auf den Zeiger ging. Früher war es natürlich die Erziehung in der Schule, Mitschüler, die sich stets in die Hosen machten oder Nachbarn, die ihr Mundwerk benutzten, um Blödsinn zu berichten. Heute ist es ein klitzekleines bisschen anders. Und traf ich zielsicher stets daneben, denn rein physikalisch gesehen nimmt die Geschwindigkeit im freien Fall zu und wir wohnten ziemlich weit oben.

 

Wissen ist Macht, so heißt es. Es geht dabei nicht nur um Produkte, mit denen die Masse der Finanzdienstleister herum wedelt und in Erklärung sehr viel Schwachsinn erzählen, sondern auch um das Wissen aus Geschichte, bestenfalls nicht nur erlesen, sondern auch selbst erlebt und um das Wissen zusätzlicher Fähigkeiten, die eine hohe Sympathie mit einschließt und nie vergessen wurde.

 

Noch besser ist es, wenn es über einen Selbst keine Geschichten zu erzählen gibt, sondern nur über die Anderen. 

 

Diese Erkenntnis bringt mich zum Lachen.

 

Daniela Sommerhoff