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NACHBARN.

Ich hatte gestern ein Telefonat mit einem Dr. Dr. Dr., also einem Prof. Dr. mult. Er ist ein Professor mit mehreren Doktortiteln. Finanzökonom, Wirtschaftsjurist und so weiter beschreibt sein Profil. Im Gespräch sagte er ganz schön oft das Füllwort "äh", was mich sehr zum grinsen brachte und mich sogar beruhigte, wenn nicht gar bestärkte. Er selbst hat das gar nicht bemerkt. Vielleicht war es die Aufregung.

 

Ich habe ja schon lange vor mit YouTube ordentlich loszulegen oder auch im Tonstudio mit einem guten Freund zu beginnen "Hörspiele" aufzunehmen, doch weigere ich mich noch und schiebe und schiebe und schiebe. Es kommt aber auch immer was dazwischen. Es geht nicht alles sofort und gleichzeitig. Der Perfektionismus lässt ebenso grüßen und bremst immer wieder aus. Eine vererbte Eigenschaft der Männerlinie in meiner Familie. Vielleicht ist es aber auch nur mein Aszendent, der das Gleiche erzählt oder meine eigene, beliebte Komfortzone.

 

"Es sind ja auch keine Kochrezepte.", sagt mein Inneres Ich, sondern komplexe Themen, die nicht mal eben leicht erzählt sind. "Ich werde das schon machen - dann, wenn ich das will und soweit bin.", murmelt es ebenso vor sich hin. Zudem ist Selbstständigkeit nicht einfach. Nur, weil ich Menschen helfe ihr Vermögen ordentlich unterzubringen, heißt es noch lange nicht, dass ich deshalb auf einem Dagobert-Duck-Berg sitze. Dafür arbeite ich zu fair und spielten auch die letzten vier Jahre eine Rolle. Besonders meine letzten vier Jahre erforderten überdimensionales Durchhaltevermögen. Weiterhin bin ich ein Mensch - keine Maschine, ehrlich - kein Mitläufer und eine Frau und fürsorgliche Mutter. 

 

Wie auch immer... zurück zum Telefonat. Eigentlich sind wir Zwei keine Freunde - zumindest nicht beruflich. Er arbeitet nämlich für Großbanken. Und wieder lacht sie - die Daniela Sommerhoff. Wir haben uns geeinigt Freunde zu sein. Als fast Nachbarn ist das ganz sinnvoll. Aus meiner Sicht mutig und mir eine Ehre! Vielleicht lernen wir ja was voneinander.

 

"Immer gut, gute Nachbarschaftsbeziehungen zu haben."

 

Daniela Sommerhoff